Der Bogen ist kein Möbel
Vielleicht ein etwas irreführender Titel, aber es beschreibt, was ich hier sagen möchte. Manchmal bekomme ich den Hinweis, dass ich doch verschiedene exotische Hölzer zum Bogenbau verwenden soll. Und da stelle ich dann die klassische Frage: "Wem ist damit geholfen?"
Nachteile:
- Unterstützung für die Abholzung der Regenwälder
- Holzinstabilität (Schrumpfen und Risse)
- hoher Preis
Vorteile:
- attraktives Aussehen, ...
Nun, ich habe nicht viele Vorteile gefunden.
Das schönste an Holz ist für mich der Anblick von "Holz" in seiner reinsten Form - ein majestätischer Baum der auf dem Land steht.
Foto: Mgr. Petr Francán
Einige sprechen sich für ein noch höheres Gewicht aus, aber ich habe nachgewiesen, dass das von mir verwendete stabilisierte Holz (VacuStab) ein Gewicht hat, das mit dem schwersten Holz, dem sogenannten Eisenholz (1300 - 1600 kg / m3), vergleichbar ist.
Außerdem arbeitet stabilisiertes Holz innen praktisch nicht mehr und - was das Aussehen betrifft - von vielen Tischlerfreunden höre ich oft, dass sich am Bug der Bögen ein makassarisches Ebenholz befindet - in Wahrheit es sich aber um stabilisiertes Holz handelt.
Für diejenigen, die einen wirklich schweren Bogen haben möchten, biete ich eine Variante an, bei der das Mittelstück aus 100% Glaslaminat (Gewicht + 2000 kg / m3) geklebt ist. Manchmal erfülle ich auch Wünsche nach verschiedenen Änderungen bei den Mittelteilen - Querklebungen, Abwinklungen usw.
Bei meiner Vorstellung von Bogen handelt es sich hauptsächlich um ein praktisches Funktionswerkzeug und ich beschäftige mich auch intensiv mit der Zusammensetzung und Gestaltung des Klebens.
Den Weg einer möglichen Schwächung der Struktur zum Wohle des Aussehens zu gehen, ist nicht mein Weg ....
Was ist Vakustab?
Wenn wir uns für einen Bogen entscheiden, überlegen wir zuerst von wem, welches Modell, Länge, Stärke, Material und natürlich Design.
Manche Leute mögen das moderne High-Tech-Design, andere wiederum legen den Schwerpunkt auf klassisches Aussehen, das heißt, Holz. Genug Hersteller experimentieren mit verschiedenen exotischen Hölzern und je ausgefallener der Name desto besser. Für jene die die Möglichkeit haben nach Hamburg zu kommen, dort gibt es das wohl größte Lager für exotische Hölzer in Europa. Ok, es ist ja jedermanns Sache was die Verwendung der Materialien betrifft und das Abholzen der Wälder in fremden Kontinenten ist wahrscheinlich auch nur ein aufgeblasener Blödsinn.
Wenn Du aber nicht gerne reist oder auch Probleme mit dem Import von Holz aus anderen Teilen der Welt hast, besteht die Möglichkeit, Holz von Bäumen aus der Region die du kennst, zu verwenden. Wirklich deine, zu denen du eine ganz persönliche Beziehung haben kannst, weil zB der Baum mit dir gewachsen ist und wenn seine Zeit gekommen ist, bist du immer noch durch deinen Bogen mit ihm verbunden.
Durch Anwendung der bekannten “Vacu-Stab” - Technologie. Zur Erinnerung, dies ist ein Prozess, bei dem das Holz perfekt mit Epoxidharz gesättigt wird. Es entsteht tatsächlich ein völlig neues Material, das die Schönheit des Holzes nicht nur bewahrt, sondern diese auch richtig zur Geltung bringt. Das Gewicht (je nach Holzart) bis zu 100% oder mehr erhöht und die Festigkeit der gesamten Struktur erheblich steigert. Das Tolle daran ist, es ermöglicht die Verwendung von absolut “wertlosen” Holz, dass beispielsweise der Apfelbaum der sich bereits im Stadium der Weichfaule befindet, verwendet werden kann. Alleine dem Ergebnis das Du am Ende siehst, würde wahrscheinlich nur wenigen entgegensprechen, dass es nicht Olivenholz wie in den Wurfarmen des Bogens ist.
Also, bevor Du vielleicht doch nach Hamburg fährst, durchsuche den Schuppen zu Hause oder schau dir das Holz für den Winter an, vielleicht kannst Du dabei ein richtig "gelocktes", “geknotetes” oder auf andere Weise interessantes Stück Holz für deinen zukünftigen Bogen finden …
Viel Glück beim Suchen,
Arni.